Sonntag, 1. August 2010

Bulgarien und Rumaenien
Seit wir uns in Bukarest das letzte Mal gemeldet haben, ist vieles geschehen und da wir euch dies nicht vorenthalten wollen, wir der Blog mal wieder upgedatet.
Als wir uns in Bukarest von Taro und Gera verabschiedet hatten, fuhren wir am frühen Nachmittag los Richtung Ruse, wo wir wiederum die Grenze nach Bulgarien überqueren wollten. Die 2700 Meter lange Brücke ist die einzige, welche zwischen den beiden neuen EU-Staaten über die Donau führt. Wieder in Bulgarien angekommen erwartete uns ein Sommergewitter, welches dann aber auch schon bald vorbei war und so suchten wir uns in einem Waeldchen einen Platz zum naechtigen. Was wir damals noch nicht wussten, ist, dass die Lichtung nebenan eine Art Liebesnest für Paerchen mit zu wenig Privatsspaehre ist und so packten wir unsere Sachen bald wieder ein, da wir doch an einer ungestörten Nacht interessiert waren. Die Motivation am naechsten Morgen weiterzufahren war nicht gerade gross. Da Patrick gewisse Probleme mit dem Magen hatte, kamen wir nicht gut vorwaerts und als das eben eingenommene Zmittag zur Freude des streundenden Hundes, welcher nun endlich seinen Teil Melone kriegte, wieder den Weg nach oben suchte, beschlossen wir in der naechsten Stadt eine Unterkunft zu nehmen. Da wir aber mitten in der bulgarischen Pampa waren, war dies schwieriger und so quaelte sich Patrick noch 40 Kilometer weiter, waehrend Matthias ihn vergeblich mit der Schöhnheit der Landschaft (war wirklich genial) aufzumuntern versuchte. In der naechsten Stadt (Baja) angekommen, fanden wir zwar schnell ein Motel, welches allerdings ziemlich teuer und haesslich war. Als wir schon aufgeben wollten, fanden wir per Zufall ein kleines Hotel, welches von einem alten bulgarischen Paerchen betrieben wurde, jedoch keine Gaeste hatte, da es irgendwo in einem Wohnquartier war. Und obwohl Matthias weder Bulgarisch geschweige dann kyrillisch konnte und die zwei wohl noch nie einen Auslaender aus dem Westen gesehen hatten, gelang es uns den Preis noch um die Haelfte zu reduzieren und so verbrachten wir die Nacht in einem angenehm klimatisierten Raum.
Da es Patrick dann besser ging fuhren wir am naechsten Tag weiter richtung Pleven, wozu wir wiedermal auf einer Strasse fahren mussten, auf welcher Fahrraeder verboten waren. Da dieses Verbot wohl eher für all die Bauern mit ihren noch aus kommunistischen Zeiten stammenden Fahrraeder galt und mangels Alternativen, nahmen wir dennoch diese Strasse und als wir dann an zwei freundlich grüssenden Verkehrspolizisten vorbei fuhren, war uns klar, dass diese Auslegeung des Verbotes so in Ordnung ging. Dennoch waren wir froh, als wir wieder auf eine unbefahrenen Nebenstrasse fahren konnten und stellten unser Zelt neben einem Weizenfeld auf. Am naechsten Morgen erreichten wir Pleven, eine schöhne Stadt in der Donauebene, wo wir unsere Einkaeufe machten, und dann wieder auf Landstrassen weiterfuhren. Vielleicht muss hier noch kurz gesagt werden, dass das Fahren auf Nebenstrassen auch seine Tücken hat. Da diese Strassen sonst nur von Einheimischen benutzt werden, sind sie sozusagen nie oder auf jeden Fall nich auf lateinisch beschildert und so müssen wir ziemlich oft das halbe Dorf zusammentrommeln, damit uns jemand sagen kann, welche Strasse wir nehmen müssen. Verstehen, weswegen wir nicht mit dem Auto unterwegs sind, kann übrigens niemand so richtig. Das Bild der reichen Schweizer geht somit ziemlich oft baden, Sorry dafür.
Bald erreichten wir dann Montana, wo wir wiedermal nicht wussten, wo wir weiterfahren mussten und nach ein paar mal wenden, fanden wir dann einen Weg neben einem Stausee durch, der allerdings gescholssen war. Man überzeugte uns dennoch einfach hochzufahren. Oben angekommen sahen wir dann einen grossen Dam aus Schutt, welcher verhindern sollte, dass man die Strasse weiterfaehrt. Doch mit dem Fahrrad war es kein Problem daran vorbei zu kommen und so hatten wir die naechsten Kilometer die ganze Strasse für uns. Diese Strasse führte uns übrigens wieder ein bisschen in die Berge richtung Belogradchik, einem wunderschöhnen Staedchen, welches für seine Felsformationen berühmt ist. Dort kamen wir dann am naechsten Tag auch an und schauten uns das wirklich schöhne Stadtchen an und genossen am Abend die Bulgarische Küche (Anmerkung der Red. Für Vegetarier ungeeignet) in einem Restaurant. Da wir nun wussten, dass uns in Belgrad ein Couchsurfer erwartete, machten wir uns auf den Weg und fuhren wieder alles runter bis an die Donau, wo wir die Faerhe nach Rumaenien nehmen wollten. Als wir dort ankamen, staunten wir nicht schlecht. Ein deutsches Parchen, welches 2 Stunden vor uns Belogradchik mit dem Auto verlassen hatte, wartete immer noch auf die Faehre. Der Tickerverkaeufer konnte uns auch nicht weiterhelfen und meinte nur: "Nun ist sie noch in Rumaenien, wenn sie zurück kommt, dann fahren wir sofort los." Das geschah dann ca eine Stunde spaeter und so war es schon bald Zeit das Zelt in Rumanien aufzuschlagen, was jedoch gar nicht einfach war, da es dort ziemlich dicht besiedelt ist. Wir fanden dann allerdings ein Waeldchen, wo wir ungestört die Nacht verbringen konnten. Am folgenden Mittag kamen wir dan in Drobeta-Turnu-Severinan, wo wir schon wieder über die Donau gingen und die EU wieder verliessen

Serbien
Die ersten Eindrücke von Serbien waren weniger erfreulich. Neben doch eher strickten Grenzkontrollen, machte uns ein Schildchen am Zollhaeuschen nervös, auf welchem Stand, dass man sich 24 Stunden nach der Ankunft in Serbien bei der naechsten Polizeistation mit Angabe der Adresse vom Ort, an welchem man übernachtet, melden muss. Auch der angedrote Bussbetrag bei Missachtung von ca. 250 Franken erleichterte uns nicht gerade, da uns bewusst war, dass wir das unmöglich machen können, denn ich glaube kaum, dass die Polizei eine Adresse wie zum Beispiel Erstes Zelt beim 13ten Baum im 5ten Waeldchen gutheissen würden. Naja Egal so fuhren wir weiter und hofften auf nich allzu strenge Kontrollen bei der Ausreise. Wenig spaeter trafen wir dann ein junges Hollaendisches Paar, welche auf dem Weg richtung Indien sind. Es tat gut mal wieder mit anderen Fahrradfahrer zu sprechen und als wir ihnen unsere Bulgarienkarte geschenkt hatten, waren sie überglücklich.
Die naechsten Eindrücke von Serbien waren allesamt super. So fuhren wir nun einem wunderschöhnen Abschnitt der Donau entlang, wo diese teilweise nur noch 100 Meter breit, aber bis zu 80 Meter tief war und links und rechts von massiven Felswaenden begrenzt wurde. Als wir dann am naechsten Tag eine Pause an einem der vielen Rastplaetzen neben einer Familie aus Rumaenien machten, wurden wir wieder einmal überrascht. Die Familie schenkte uns Früchte und Süssigkeiten. Der Umfang ihrer Grosszügigkeit wurde nur dadurch beschraenkt, dass wir nicht mehr unendlich Platz in unseren Taschen hatten. Nach einem kurzen Gespraech mit dem Sohn, der als einziger Englisch konnte, fuhren wir dann weiter, um am folgenden Tag gerade die naechste Überraschung zu erleben. Als wir unsere Mittagspause vor einem alten Hüttechen beendet hatten, kamen zwei dort wohnenden Fischer, welche uns zu sich auf die Terasse einluden. Obwohl wir niemals gedacht hatten, dass in diesem Haus noch jemand wohnte, trauten wir uns über den wackligen Holzsteg und setzen uns auf die Terasse. Obwohl keiner der beiden Englisch sprach, unterhielten wir eine gewisse Zeit mit ihnen, bis der eine uns aufforderte mitzukommen. So folgten wir ihm und er zeigte uns sein Fahrrad und gab uns zu verstehen, dass er uns den kürzesten Weg nach Belgrad zeigen werde. So fuhren wir mit ihm gemühtlich über einen Pfad und wir zweifelten mehr als einmal, ob wir das grosse Belgrad so finden werden. Als wir dann über eine Gasleitung einen Fluss überqueren mussten waren wir nicht mehr so optimistisch, schnell wieder auf Zivilisation zu stossen. Jedoch kamen wir bald wieder auf eine Hauptstrasse und hatten tatsaechlich eine kleine Abkürzung genommen. Wir verabschiedten uns noch von ihm und fuhren weiter Richtung Smederov, wo wir das Znacht einkauften und nach einem doch eher langen Gespraech mit einem französischen Serben ein Plaetzchen zum Schlafen suchen wollten. Dies war allerdings gar nicht einfach, weil die Gegend extrem dicht besiedelt war und es fast keien flachen Stellen gab. Als wir dann endlich einen einigermassen guten Platz gefunden hatten, geschah wiedermal ein kleines Unglück aus dem Benzinkocher tratt unbemerkt ein bisschen Benzin aus und als Matthias den Kocher anzünden wollte, stand plötzlich die ganze Wiese in Flammen, da wir jedoch immer eine Wasserflasche zum Löschen bereit haben, hatten wir das Feuer schnell gelöscht, waren allerdings auf 180. Für uns war klar, dass wir nich hier übernachten wollten und so fragten wir unseren Host, ob wir schon heute kommen konnten. Super, wie Bosko ist, war es für ihn kein Problem und so machten wir uns auf den Weg die verbliebenen 45 Kilometer bis nach Blegrad unter die Raeder zu nehmen. Zum Glück wussten unsere Eltern nichts davon, denn die Sorgen, die ihr euch angesichts der Dunkelheit, der streunenden Hunden und der zu dicht befahrenen Strassen gemacht haettet, waeren nicht gesund gewesen. Als wir dann um 22:30 ohne grössere Probleme den Belgrader Hauptbahnhof fanden und die letzte Luft gerade dem Schlauch von Matthias entwich, war uns klar, das gerade einer der anstregensten Tage zu ende geangen war, denn Bosko nahm uns und die Fahrraeder mit dem Auto zu sich, wo wir in einer eigenen Wohnung übernachten konnten.
Die Zeit in Belgrad ging dann ziemlich schnell vorbei. Wir schauten mit Bosko die Stadt an, schrieben Karten, kauften gewisse Dinge ein und genossen am Abend das wirklich gute Belgrader Nachtleben. Als wir uns dann am naechsten Tag von Bosko verabschiedeten, blies uns ein rauer Wind entgegen. Das Wetter hatte umgeschlagen und schon bald fuhren wir gegen viel Wind und Regen an und fanden uns nach nur wenigen Kilometer in einem Cafe wieder, wo wir warteten, bis sich das Wetter besserte, was allerdings nicht geschah und so fuhren wir nicht mehr lange und stellten unser Zelt nicht weit von Belgrad entfernt auf und hofften auf eine trockene Nacht. Die Nacht war trocken und der Morgen einigermassen fruendlich. Und so erreichten wir schon bald den Fruska-Gora-Nationalpark ein wunderschöhner Hügelzug, an welchem sich 18 Klöster befinden. Vor einem dieser Klöster stiessen wir auf die 5000 Kilometer an, welche wir bis zu diesem Zeitpunkt zurück gelgegt hatten an. Im naechsten Dörfchen verfuhren wir uns mal wieder und standen dann plötzlich vor einer Schlammstrasse, welche in einen dichten Wald führte. In dieser aussichtslosen Situation kam die Hilfe in Form einer englischsprechenden Serbin, welche uns einen Weg zurück auf die Hauptstrasse zeigte. Diese ging nun steil nach oben und schon bald waren wir zuoberst auf dem Berg und genossen die Aussicht. Nach der Abfahrt trafen wir in Novi Sad, einer sehr schöhnen Stadt mir gigantischen Kirchen, wie sie übrigens oft in Serbien zu sehen sind, ein. Dort nahmen wir ein Hostel und konnten mal wieder die Mails checken und besichtigten am Abend die Stadt. Da Serbien bald schon zu Ende war, hatten wir am naechsten Abend widerum nicht viel Geld in der Tasche, als wir in einem kleinen Dorft nahe der Grenze ein Schild mit der Aufschrifft für 10 Euro Zimmer sahen. Mit ein bisschen Verhandlugsgeschick konnten wir den Preis auf den gerade verbliebenden Betrag senken und so verbrachten wir die Nacht in einem super Zimmer mit deutschem Tv-Sender. Nach dieser Nacht fuhren wir motiviert in die Grenzstadt Subotica, wo wir per Zufall eine Schweizerin trafen, welche hier in der Ferien war. Als wir uns dann der serbisch-ungarischen Grenze naeherten, wurde uns bewusst, dass da noch was war. Naehmlich die Registration, welche wir nie gemachte haben. Und so war das Gefühl an der Greze doch eher unangenehm als der Zöllner die Paesse sehen wollte. Ausser dem Bart von Patrick, welcher auf dem Passfoto noch nicht so ausgepraegt ist, hatte der Mann dann allerdings nichts zu bemaenglen und wir waren froh, dass wir uns den ganzen administrativen Aufwand erspart hatten.

Ungarn
In Ungarn angekommen begrüsste und mal wieder Gegenwind und Regen. Der Regen war dann im Gegensatz zum Gegenwind schnell vorbei und so fanden wir ein Plaetzchen im Wald, wo wir unser Zelt aufschlugen und gespannt auf die Resultate von YB in der Championsleague-Quali warteten. Dass der Regen in dieser Nacht zurückkehrte, hatte den Vorteil, dass uns am naechsten Tag die Sonne begrüsste und wir mit RÜCKENwind schnell richtung Budapest vorankamen. Dass Ungarn wieder westlicher ist, merkt man dann schon an Kleinigketien. So hupen die Autos seltener. Wenn sie allerdings mal hupen, gibt es meist eine riesen Szene. Und auch die liebgemeinten Anfeuerungshupversuche, wie wir sie vor allem im westlichen Balkan erleben durften, sind sletener geworden.
Nach zwei mehr oder weniger ereignislosen Tagen erreichten wir dann Budapest, wo wir wieder um bei einem Host übernachten konnten. Wir trafen auf Peter und seine 6-köpfige Familie, welche uns wunderbar beherbergte. Am ersten Tag in Budapest kauften wir Strassenkarten für die naechsten Tage ein und besichtigten die Sehenswürdigkeiten. Am Abend gingen wir noch ans Fussballspiel des MTK Budapest, welcher vor ca. 1500 Zuschauer 4-2 gewannn und wurden uns bewusst, dass in Ungarn Fusball nicht umbedingt der Nationalsport ist. Am naechsten Tag beschlossen wir uns mal wieder waszu gönnen und da ja auch noch unser Nationalfeiertag war, bruchten wir im Hilton Hotel, bis wir nicht mehr laufen konnten.
Nun ist auch schon der letzte Abend in Budpest angebrochen und wir werden Morgen richtung Banska Bystrica weiterfahren, um Ende Woche Krakau (Polen) zu erreichen, von wo aus wir über Brünn (Tschechien) richtung Wien fahren werden. Nach Wien werden wir am Wochenende vom 21. Agust ans Frequency-Festival gehen und danach zügig nach Hause zu fahren.

Fotos

Budapest


Pavi auf dem Damm


Fruska Gora


Bosko unser Host in Belgrad








Budapest und Pavi


Schleichweg nac Belgrad


Pavi vor der Schlucht


Belogradchik


Kyrillisch ist anders :)


Strassensperre in Bulgarien

Sonntag, 4. Juli 2010

Türkei

Nach dem wir nun wegen der Verletzung von Matthias länger als geplant in der Türkei waren, haben wir nun am letzten Montag Istanbul verlassen, um sind dann weiter richtung Bulgarien und die Schwarzmeerkueste gefahren.
Obwohl uns die Vorstellung 10 Tage in Canakkale auszuharren ziemlich schockte, versuchten wir die Zeit so gut wie möglich zu nutzen, was nicht gerade einfach war, da Matthias wegen seinem Fuss weder lange laufen noch ins Wasser durfte. Zuerst mussten wir uns einmal an den Tagesrhytmus von Deniz, unserem türkischem Host, gewöhnen, welcher normalerweise um 2 Uhr am Nachmittag aufstand und irgendwann nach dem ersten Muezzinruf ins Bett ging. Was ebenfalls fest im Wochenprogramm verankert war, waren die Besuche im Spital, was auch eine im Nachhinein betrachtet lustige Sache war, da bei jeder Behandlung, ähnlich wie auf einer Baustelle, unzählige Personnen (Angestellte und Schaulustige) um den Patient herumstaden und „mithalfen“ ihn zu pflegen. Was uns die Zeit in Canakkale sicherlich verkürzte waren Güven und Gülce, mit welchen wir einen Grossteil der Abende am Meer mit einem kühlen Efes verbrachten. Güven besitzt zudem ein Internet- und Spielcafe, wo wir surfen und unsere Backgammon-Kenntnisse verbessern konnten.
So begannen die meisten Tage damit, dass wir irgendwann aufstanden in der gegnüberliegenden Bäckerei, was zum Essen einkauften, danach durch die Stadt flanierten, um dann irgendwann ins Internetcafe oder das Tattoo-Studio von Deniz zu gehen. Zwischendurch schauten wir uns auch die WM-Spiele an oder erledigten gewisse Dinge. So verging die Zeit dann relativ schnell und wir verliessen Canakkale und die neugewonnenen Freunde mit einem lachenden aber auch mit einem weinenden Auge richtung Istanbul.
Der erste Tag auf dem Fahrrad fühlte sich gut an und so machte es uns auch nichts aus, dass wir unsere Karte verloren hatten und so nur Hauptstrasse fuhren konnten. Apropos Hauptstrasse: Wir machten an diesem Tag die Erfahrung, dass die Definition „Hauptstrasse 1. Grades“ doch sehr schwammig ist. Denn am Anfang unserer Etappe fuhren wir auf einer mit einer dreispurigen Autobahn zum Verwechseln ähnlichen Strasse, welche sich nach kurzer Zeit in einen schmalen holprigen einspurigen Weg, wie er bei uns von Rüti bei Riggisberg nach Hinterfultigen führt, verwandelte, auf welchem allerdings nicht weniger Verkehr war als zuvor. An diesem Abend machten wir dann auch die Erfahrung, dass es doch auch schwierig sein kann einen guten Schlafplatz zu finden, wenn man sich in einer Ebene nahe einer Stadt aufhält und so verbrachten wir die Nacht auf einem schrägen Hang nahe eines Feldweges, wo unsere Nachbaren mehrheitlich riesige Kreuzspinnen waren.
Am nächsten Morgen machten wir uns gestärkt nach einem Erdbeer-Margarine-Zmorgen auf richtung Badirma, wo uns die Fähre nach Istanbul bringen sollte. Das Problem war nur, dass wir uns nicht sicher waren, wie weit wir noch zu fahren hatten und ob überhaupt eine Färe fuhr, denn die Informationen aus dem Internet schienen nicht mehr topaktuell. Nach einer Fahrt durch mehrheitlich langweilige Industirezonen und einigen Hügeln erreichten wir am frühen Nachmittag Bandirma, wo wir erstmal unseren Hunger stillten und danach realisierten, dass tatsächlich eine Fähre zur angegebenen Zeit den Hafen richtung Istanbul verliess. Nichts wie los zum Tickerverkäufer, welcher uns nach dem Kauf etwas auf Türkisch zu erkären versuchte, was wir allerdings nicht verstanden. An Bord angekommen verstanden wir. Da die Fähre schon ausverkauft war, blieben für uns nur ein paar lausige Sitze ohne Kopflehne und Fenster im Oberdeck übrig. Naja egal, wir kamen schliesslich in Istanbul an, wo wir überwältigt waren von der Schöhnheit dieser Stadt. Ohne Karte aber mit grossem Elan machten wir uns auf dem Weg unsere Unterkunft bei einem oestreichischen Studenten (Mihi) zu finden, was uns auf Anhieb gelang.
Was nun kam war Istanbul, eine sehr lebendige und touristische Stadt. Am ersten Tag besichtigten wir die grossen Sehenswuerdigkeiten der Stadt und liessen uns von den attraktiven Marktpreisen fuer Fruechte ueberzeugen. Am Abend schrieben wir wieder mal Karten an die Daheimgebliebenen.
Am naechsten Tag war Shopping auf der Istikal (der grossen Hauptstrasse in Beyoglu) angesagt, da wir noch Lesestoff und eine Karte brauchten. Die Karte brauchten wir, da wir uns entschieden, noch einen Umweg ueber Rumaenien und Moldawien zu machen. Nach dieser Shoppingtour genossen wir am Abend ein kuehles Bier mit Mihi.
Nach dem Fussballspiel am naechsten Tag wollten wir in ein türkisches Bad aus dem 17. Jahrhundert gehen, welches allerdings gerade umgebaut wurde und so erledigten wir dies erst am folgenden Tag, dafuer umso intensiver. Nach diesem Bad muss der Begriff "Duschen" neu definiert werden, denn im tuerkischen Bad duscht man nicht selber, sondern man wird geduscht. Nach einem Schwitzakt im Dampfbad wird einem von einem halbnackten Mitarbeiter die alte Haut abgeschrubbt, bevor er einem dann mit Seife massiert und knetet. Nach dieser Saeuberung waren wir wieder bereit einige Tage nicht zu duschen und so stellten wir uns nach 4 Tagen Istanbul unserem Albtraum: Mit dem Velo aus der 15-Millionen-Metropole herauszufahren. 60 km Stadtfahrt und 4 zerstoerte Lungen spaeter sahen wir erstmals wieder etwas gruen statt grau.
Die folgenden 2 Tage fuehrten uns durch huegeliges Hinterland mit wunderbaren Strassen und Uebernachtungsmoeglichkeiten bis zur tuerkisch-bulgarischen Grenze. Am letzten Tag in der Tuerkei wurden wir von einem Einheimischen in einem Dorf noch zum Cay (Tee) eingeladen und durften so noch einmal die Tuerkische Gastfreundschaft geniessen.

Bulgarien

Sobald wir wieder EU-Boden erreichten, nahmen die guten Strassen ein abruptes Ende. Waehrend wir zuvor noch einsam auf frisch geteerten 4-spurigen Schnellstrassen den Berg hochjagten, unterhielten uns bei der Abfahrt in Bulgarien die vielen Schlagloecher, denen es gekonnt auszuweichen galt. Am Abend schlugen wir unser Zelt in der Naehe der Hauptstrasse auf einder saftigen Weise auf, wo wir allerdings den Platz mit Hunderten von Braemen teilen mussten.
Am naechsten Morgen erwartete uns dann ein kaltes feuchtes Wetter, welches sich bis in Burgas in Regen verwandelte. In Burgas aenderten wir unsere Reiseplaene erneut. Da das Hochwasser in Rumaeinien und Moldawien sehr schlimm war, entschieden wir uns durch Bulgarien an die Donau zu fahren. Deshalb nahmen wir dann auch bei schlechtem Wetter noch ein Bad im Schwarzen Meer und fuhren am naechsten Tag bei heftigem Gegenwind und Regen in das Landesinnere. Nach Fahrten auf guten Nebenstrassen durch viele Doerfer, wo uns wieder einmal unglaeubig hinterhergeschaut wurde und bei fast jedem Halt unsere Fahrraeder von jedem im Dorf gemustert und beruehrt wurden, erreichten wir am naechsten Tag Shumen. Shumen ist nicht gerade als Touristen-Hochburg bekannt. So stammt der aktuellste Prospekt ueber die Stadt aus dem Jahre 1989. Am Abend trafen wir in Shumen Taro und Guera, welche mit ihrem Wagen ebenfalls im balkan unterwegs waren und genossen ein super Znacht und das anschliessende Fussballspiel in einem billigen Restaurant. An diesem Tag aenderten sich unsere Reiseplaene zum dritten Mal. Als sie uns anboten eine Zeit mit dem Auto mitzureisen, konnten wir dieses verlockende Angebot nich ablehnen und so fuhren wir noch einmal zurueck an das Schwarze Meer, welches dank dem Sonnenschein noch viel einladeder wirkte, und hatten an Abend ein BBQ mit freundlicher Unterstueztung von Brueno-Himself. Es tat gut mal nicht den ganzen Tag auf dem Fahrrad zu sitzen und dennoch weiterzukommen. Da wir nun allerdings ziemlich von der Route abgekommen waren fuhren wir am naechsten Tag noch nach Bukarest, von wo aus wir dann wieder Richtung Bulgarien fahren werden, um dort noch ein bisschen ins Hinterland zu gehen.


Super Strassen in der Tuerkei


Sonnenuntergang in Istanbul


Pavi vor Minarett


Nargile in Canakkale


Gueven und Guelce...


Mal anders unterwegs.. :)


Hotelaussicht ;)


Weitverbreitetes Transportmittel

Dienstag, 22. Juni 2010

Griechenland
Trotz der Hitze die in Thessaloniki herrschte, ist es uns gelungen die Schaeden an den Velos zu reparieren. Bei Algerien-Slowenien und Serbien-Ghana kam jedoch erst beschraenkt WM-Stimmung auf. Am Montag Mittag machten wir uns auf den Weg Thessaloniki falls moeglich nicht auf der Autobahn sondern auf Nebenstrassen zu verlassen, was uns tatsaechlich gelang.
Wegen der moerderischen Mittagshitze waren wir gezwungen nach einer Stunde Fahrzeit bereits eine Siesta einzulegen. Im Schatten einer Kirche trafen wir so auf einen belgisch-daenischen Pilger aus Spanien, welcher zu Fuss nach Jerusalem unterwegs ist. 5 Monate wandert er mit 35kg Gepaeck schon durch die Welt und weiss so einige Geschichten zu erzaehlen. So verging die Zeit wie im Flug und bald erlaubte auch die Hitze wieder geringfuegige Bewegungen, ohne gleich durchnaesst zu sein. Da der Tag doch schon eın gutes Stueck vortgeschritten war, schlugen wır unser Nachtlager schon bald am Rande eines Sees auf, um von dort aus am naechsten Morgen frueh weiter zu fahren. Als wır dann am naechsten Morgen nach gut einer Stunde Fahrt den ersten Supermarkt erreichten und dort ein deutsches Paerchen sahen, welche sich fuerchterlıch darueber aufregten, dass die angekuendigte Bier Aktion schon ausverkauft war, wurde uns langsam bewusst, dass wir wieder auf touristischem Boden waren. So fuhren wir ein gutes Stuecken weiter, bis wir einen schoenen Sandstrand erreichten, wo wir dıe heisseste Zeit des Tages im Schatten und im Meer verbrachten. Am Abend stellten wır unser Zelt auf einen Campıngplatz inmıtten eines halbleeren Luxuskomplexes, wo wır das erste WM-Tor der tapferen Nordkoreaner bejubelten und endlich mal wieder eıne Handwaesche machen konnten.
Der folgende Tag war nıcht nur fuer uns der Tag der Tage. Nach tagelangem Warten startete endlıch auch die Schweizer Nati ins WM-Turnier. So sassen wir nach kurzer Fahrt in einen Fastfood-Restaurant und sahen, wıe Huggel und Co die Sensation vollbrachten und Spanıen schlugen. Fuer den Inhaber war schon bald klar, dass die Schweiz Weltmeister werden wird, auch wenn wir heute sagen koennen, dass nach fast jeder Sause der obligate Kater (Chile) folgt.
Das Ziel des naechsten Tages war das noch zıemlıch weıt entfernete Alexandrupolı und so machten wır uns frueh auf den Weg rıchtung Osten. Aufgrund der noch ımmer anhaltenden Hıtze konnten wır eınem Schıld, welches auf eın Thermalbad verwies nıcht wiederstehen und fanden uns so eıne vıertelstunde spaeter ın eıne Geısterstadt wıeder, wo vor Jahren mal eine Art Klınık mıt Thermalbad stand. Der naechste Hoehenpunkt des Tages, war dan dıe Fahrt durch das Marıovo (Siehe letzter Eıntrag) von Grıechenland ueber eıne hollprıge Steınstrasse durch eıne wunderschoene Landschaft. Dennoch waren wır froh, als wır dann dıe Grossstadt erreıchten und uns nach eınem Abendspazıergang schlafen legen konnten.

Türkeı
Nach eıner heftıgen Gegenwındfahrt erreıchten wır nach eıner eher kurzen Nacht dıe tuerkische Grenze, welche sıch schon vor weıtem durch dıe wehenden Flaggen ankuendıgte. Nach der Grenze fuehrte dıe Hauptstrasse topfgerade rıchtung Kesan, wo wır erste Bekanntschaft mıt der Tuerkıschen Waehrung machten und ın einem Mıgros eınkaufen gıngen. Es dauerte auch nıcht lange und schon wurden wır von den ersten Personen angesprochen und ın der Tuerkeı wıllkommen geheıssen wurden. Dıe Nacht verbrachten wır ırgendwo ım unendlıch scheınenden Wald, welcher nur durch eıne Strasse getrennt ıst.
Nach eıner erholsamen Nacht fuhren wır mit super Wınd verhaltnıssen weıter rıchtung Canakkale, wo eın Couchsurfıng-host auf uns wartete. Dıe Fahrt durch abwechslungsreıche Landschaften und vorbeı an vıelen Mılıtaereınrıchtungen war dann auch bald zu Ende und so furhen wır mıt der Fahere über dıe Dardanellen auf den Asıatıschen Teıl der Türkeı und trafen dort Denız, welcher uns fuer zweı Naechte beherbgergen wollte. Doch schon nach eıner Stunde ın der doch eher unordentlichen Unterkunft sah alles ganz anders aus. Matthıas verletzte sıch nach dem Duschen durch den herunterfallenden Spıegel ziemlıch heftıg am Fuss und wurde von der Ambulanz ıns Spital gebracht. Dort wurde der Fuss ın der Nottfallstatıon, welche ımmer noch etwas von eınen Bazar hatte, mıt 14 Stıchen genaeht und es wurde bekannt, dass wır deswegen 10 Tage ın Canakkale bleıben müssen. Dıese Tage versuchen wır nun möglıchst gut hınter uns zu bringen und werden dann gagen Monatsende nach Istanbul weıterfahren.
Fotos

Hıppıes ın Thessalonıkı


Waesche waschen


Es war mal eın Thermalbad, das rendıerte nıcht so ganz :)


Nebenstrassen

Sonntag, 13. Juni 2010

Heisse Tage in den Bergen Mazedoniens

Nach Wochen in der Wildnis, sind wir gestern wieder in die Obhut der EU zurueckgekehrt und berichten heute aus Thessaloniki, Griechenland.

Albanien
Tirana gab uns genau was wir noetig hatten. In der gemuetlichen Jugi konnten wir uns von den Strapazen der letzten Regentage perfekt erholen. Bei Sonnenschein und billigem Essen genossen wir eine Stadt mit kommunistischer Vergangenheit, die nun wieder am aufbluehen ist und langsam den Tourismus entdeckt. Wir schlenderten auf der George W. Bush Road an Moscheen, Kirchen und etlichen farbigen Wohngebaeuden vorbei, die der Stadtpraesident, ein Kuenstler, fuer mehr Froehlichkeit bemalen liess.
Als wir uns wieder fit fuehlten, um die Berge auf dem Weg nach Mazedonien in Angriff zu nehmen, verliessen wir Tirana ohne uns ein einziges Mal zu verfahren. Wenig spaeter erreichten wir auch schon die Passhoehe vor Elbasan und genossen anschliessend eine wunderschoene Abfahrt vorbei an Ziegenherden, Eseln, Olivenhainen und Fruchstaenden direkt an der Strasse.
Eine Nacht auf unebenem Boden, eine Passhoehe und unzaehlige Bunker spaeter verliessen wir das uns lieb gewordene Albanien und waren gespannt, was Mazedonien zu bieten hat.

Mazedonien
Der erste Eindruck sollte uns nicht taeuschen, grosse Waelder und unendlich scheinende Landschaften begleiteten uns auf dem Weg nach Struga, wo uns Marta aus Lettland fuer eine Nacht beherbergte. Mit der selbstgemachten Aelplermakkaroni versuchten wir die heimische Kueche in die weiten der Welt zu exportieren. An diesem Tag entschieden wir auch, Mazedonien nicht wie zuerst geplant, schon am naechsten Tag zu verlassen, sondern einen Abstecher in die Berge zu machen, um die Grenze nach Griechenland dann weiter im Osten zu ueberschreiten.
So verliessen wir Struga am fruehen Morgen, um am wunderbaren Lake Ohrid den Galicica National Park und seinen Pass zu durchqueren. Der National Park wurde mit dem Ziel gegruendet die einzigartige Berglandschaft zwischen Lake Ohrid und Lake Prespa zu schuetzen und den Leuten trotzdem zugaenglich zu machen. So kamen wir in den Genuss der bisher schoensten Passfahrt. Nach einem langen Tag stellten wir unser Zelt auf einer schoenen Wiese zwischen einem Atomkraftwerk und einer Muelldeponie auf, von wo aus wir uns fuer die naechsten 2 Tagen in die Wildnis Mazedoniens verziehen wollten.
Die Vorbereitung fuer diese Monsterfahrt lief indessen nicht optimal. Zum ersten Mal wurden uns die Tuecken des kyrillischenn Alphabets zum Verhaengnis, so dass die Tomatensauce schlussendlich mit Backpulver "gesalzen" war und auch die Pladi vom naechsten Morgen liess nichts Gutes vorahnen.
Die Mariovo-Region, die wir nun betraten, war frueher eine Ansammmlung von Hirtendoerfern, die unter dem 1. Weltkrieg und der Politik Jugoslawiens zu leiden hatten und nun fast alle ausgestorben sind. Der Lonely Planet warnte vor abrupt endenden Strassen, pries aber auch die schoenen Geisterdoerfer, den franzoesischen Cognac aus dem 1. Weltkrieg und die Wildnis dieser Badlands.
Mit Essen fuer 2-3 Tage verliessen wir die Asphaltstrassen und fuhren eine tiefe Schlucht hinunter, um uns auf der anderen Seite wieder hochzukaempfen. Dabei auesserte sich die Wildnis dadurch, dass wir Schlangen und Schildkroeten nicht wie bisher, tot am Strassenrand bestaunen durften, sondern tatsaechlich lebende Exemplare fanden.
Noch bevor wir das letzte bewohnte Dorf erreichten nahm unser Abenteuer jedoch eine unerwartete Wendung. Irgendwo im Nirgendwo erwarteten uns 2 Grenzpolizisten die unsere Paesse kontrollierten. Sie beschrieben die Wildnis die auf uns wartete wie folgt: "Aufgrund einiger Probleme (Grenzstreitigkeiten mit Griechenland) lebt niemand mehr dort und es konnte nicht gejagt werden. Euch erwarten also Woelfe und die Strassen sind nur von Tieren gemachte Pfade." Ob das wirklich der Wahrheit entspricht oder ob sie uns nur von der nahen griechischen Grenze weglocken wollten bleibt dahingestellt. Nach einigen Telefonaten bekamen wir unsere Paesse mit dem Kommentar "You're O.K." zurueck und begingen unsere persoenliche Todsuende, wir kehrten um. Als wir nach 66 gefahrenen und gestossenen Kilometern aus dem Augenwinkel unseren letzten Schlafplatz sahen, hatten wir noch 170 Kilometer vor uns, die wir bis zum naechsten Abend, an dem uns Georgi unser Host in Gevgelija erwartete, hinter uns bringen mussten. Diese Muehe lohnte sich jedoch allemal, denn als wir nach dem bisher heissesten Tag und je 8 getrunkenen Litern Wasser Gevgelija erreichten, verwoehnte uns Georgi und seine Mutter besser als in einem 5-Sterne-Hotel. Sie gaben uns viel zu Essen und am Abend lernten wir in Georgis Stammbar viele seiner interessanten Freunde kennen.
Einige Kilo schwerer machten wir uns 2 Tage spaeter auf den Weg in unser 9. Land, wo wir nun in Thessaloniki einen weiteren Ruhetag einlegen um einige Schaeden an den Velos zu reparieren und das eine oder andere WM-Spiel zu schauen.

Freitag, 4. Juni 2010

News aus Tirana

Seit gestern sind wir nun in Albanien und haben uns fuer diese Nacht im Tirana Backpackers Hostel niedergelassen. Beim letzten Eintrag sind wir in Zadar stehen geblieben. Auf dem Weg nach Tirana sind schon einige Tage vergangen, einige Kilometer mehr in den Beinen und wir haben natuerlich einiges gesehen und erlebt.

Auf unserer Stadterkundung nach dem letzten Blogeintrag, stellte sich Zadar als Leckerbissen der kroatischen Kueste heraus, schoene Altstadt und ein wunderbarer Sonnenuntergang ueber dem Meer.
Um den naechsten Fixpunkt, Kroatiens zweitgroesste Stadt Split zu erreichen brauchten wir 2 Tage. Dabei machten wir erstmals Bekanntschaft mit der Macht des Gegenwindes. Wenn man sogar bei der Abfahrt in die Pedalen treten muss, sinkt die Geschwindigkeitsanzeige beim Aufstieg gegen 0.
Bei der Einfahrt in Split wurde einem sogleich bewusst, dass man besser kein Trikot von Dynamo Zagreb tragen sollte. Schulhaeuser, Garagen und ganze Bushaltestellen sind mit den Logos von Hajduk Split und seinen Fanclubs bemalt und dies wird an der ganzen kroatischen Kueste so bleiben. Neben der Altstadt, der ein roemischer Palast zu Grunde liegt, besuchten wir deshalb auch das Stadion von Hajduk Split.
Zurueck auf dem Camping erwartete uns ein geselliger Abend. Zwei junge Daenen sind mit dem Velo von Mailand nach Athen unterwegs und setzten sich mit einem Sack Ozujisko und Karlovacko (kroatische Biere) zu uns. Nachdem sie schon Amerika durchquert und zum Nordkap hochgefahren sind, planen sie naechstes Jahr eine Weltumrundung.
Der Ruhetag in Split mobilisierte unsere Kraefte wieder , im Kopf waren wir allerdings noch ein bisschen durcheinander und so bemerkten wir auf der Fahrt nach Dubrovnik erst nach 12 km, dass Maettus Natel noch seelenruhig auf dem Camping aufgeladen wird. Konsequenz: Maettus Kilometerzaehler zeigt eine Stunde spaeter 24 km mehr an als Pavis. Als die Sonne langsam dem Meer entgegen sinkt, haben wir dann noch ein erfrischendes Baedi im Meer gezwickt und unser Zelt auf einem Huegel aufgestellt.
Am folgenden Morgen strahlte die Sonne mit uns um die Wette und so erstaunte es dann nicht, dass wir schon bald die erste Ebene seit Italien erreichten und somit auch kurz vor der bosnischen Granze waren. Die 10 Kilometer, die wir durch Bosnien fuhren, unterschieden sich allerdings nicht wirklich von Kroatien und auch unser Zmittag schmeckte hier sehr gut. Das Highlight des Tages war dann, dass wir nach einer Abfahrt einen Strand entdeckten, wo wir kurz ins Meer huepften. Da der ganze Strand menschenleer war, beschlossen wir sogleich, unser Zelt nahe am Strand aufzubauen. *Nice*
Da wir nur noch wenige Kilometer bis nach Dubrovnik hatten, liessen wir uns Zeit beim Aufstehen und strampelten dann los gegen den Wind, der wieder einmal voellig in die falsche Richtung bliess. In Dubrovnik angekommen, kamen wir noch einmal in den Genuss der kroatischen Huegel, so dass wir die Umfahrung der Stadt bis weit nach oben fahren mussten, um dann wieder alles ans Meer runter zu fahren. Um ein bisschen die Stadt zu besichtigen, entschieden wir uns auf dem Camping unser Zelt aufzustellen, auch wenn uns dessen Preise fast umgehauen haetten. Doch Dubrovnik waere nicht Dubrovnik, wenn hier nicht alles doppelt so teuer und mit doppelt so vielen Touristen ueberfuellt waere. Da aber auch wir schlussendlich eine Art Touristen sind, wollten wir uns die Stadt natuerlich nicht entgehen lassen und begaben uns auf den Weg in Richtung Zentrum. Dass die Altstadt dann ziemlich leer war, lag weniger am verminderten Reisefieber der Touristen, sondern viel mehr an dem Platzregen, welcher unerbaermlich auf uns niederbrasselte. So verging uns auch bald die Lust und wir liefen durch den Regen zurueck auf den Camping.
Am naechsten Tag machten wir einen kurzen Kassensturz und realisierten, dass die letzen paar Kuna, die wir noch besassen gerade noch fuer ein super Zmittag reichten. Bevor wir dieses allerdings einnahmen, trafen wir zwei Schweizer, die auch mit dem Fahrrad aus Indien zurueckkamen und uns bei einem kurzen Gespraech am Strassenrand von eienm Superweg nach Montenegro erzaehlten, welchen wir fahren sollten, was wir dann auch taten. Ausnahmsweise einmal mit Gegenwind.

Montenegro
Kurze Zeit spaeter waren wir auch schon an der montenegrinischen Grenze und hatten das erste Mal das Gefuehl, in eine andere Welt zu kommen. Der Grenzwaechter nahm uns unsere Paesse ab und drueckte einen Stempel rein. Gespannt und mit einem guten Gefuehl fuhren wir weiter zur Bucht von Kotor, welche von Wikipedia wie folgt beschrieben wird:
"Die Bucht von Kotor (Serbokroatisch Boka kotorska/Бока которска, Italienisch Bocche di Cattaro) ist eine fast 30 km lange, von hohen und sehr steilen Bergflanken gesäumte, stark gewundene fjordartige Bucht der südöstlichen dalmatinisch-montenegrinischen Adriaküste.
Die Bucht setzt sich aus vier durch Engstrecken miteinander verbundene Einzelbecken zusammen. "

Wer sich das noch nicht so ganz vorstellen kann, soll sich auf GoogleEarth die Kueste von Montenegro anschauen und verstehen.
In Kotor angekommen suchten wir nach einem Platz fuer unser Zelt, fanden allerdings keinen wirklich guten und so beschlossen wir an einer Informationsstelle nach einem Camping zu fragen. Und siehe da, es gab einen angeblich etwa nur 5 Kilometer ausserhalb der Stadt. Wir fanden diesen 12 Kilometer spaeter. Auf dem Weg dorthin hatten wir einen amuesanten Zwischenfall. Ein Strassenabschnitt, der es bitter noetig hatte, wurde gerade geteert und da die Teermaschine halt so breit war wie die ganze Strasse, musste jeder Autofahrer sich zuerst in die Kolonne einreihen, um am Ende zu realisieren, dass es wirklich kein Vorbeikommen gibt. Zum Glueck hatte es an der besagten Stelle eine Mauer ueber welche wir unter Mithilfe eines Taxifahrers unsere Fahrraeder stossen konnten und so auf der frisch geteertesten Strasse unseres Lebens fuhren.
Wetterbedingt mussten wir am naechsten Tag auf die Fahrt zum Mount Lovcen, dem schwarzen Berg, der Montenegro seinen Namen gibt, leider verzichten. So trieb uns der Regen im Verlauf des Tages der Kueste entlang nicht in die Bar sondern nach Bar, einer Kuestenstadt deren Altstadt etwas ausserhalb in Ruinen liegt. Gleich neben diesen Ruinen goennten wir uns eine ueberdachte Unterkunft, wo wir mit einem Gemisch von Balkan-Disko-Gedroehne und Muezzin-Gesang (ja, ein Minarett gleich neben dem Zimmer und uns ist nichts geschehen) sanft einschliefen.
Nach dem Motto "Wer nicht sucht, der findet." kamen wir am naechsten Morgen zufaellig am aeltesten Baum Europas vorbei, einem ueber 2000 Jahre alten Olivenbaum. Neben dem Regen waren auf der Fahrt in Richtung Albanien auch die Hunde unsere staendigen Begleiter. Menschen auf zwei Raedern ohne Motor sind fuer sie gaenzlich unbekannt und so toben und bellen sie, bis man vom Velo steigt. Kurz vor dem Grenzuebergang nach Albanien begegnete uns ein deutscher Velofahrer, der von Kroatien ueber Albanien nach Griechenland unterwegs war und wegen der Kaelte in den albanischen Bergen wieder umgekehrt ist. Schlechte Vorzeichen?

Albanien
Eigentlich sollten wir hier nicht nur einen neuen Beitrag, sondern gleich einen neuen Blog beginnen, denn Albanien unterscheidet sich komplett von allen bisherigen Laendern.
Die Strasse nach Shkoder fuehrte uns an den ersten kleinen Bunker vorbei, von denen Albanien in seiner kommunistischen Zeit 60'000 gebaut hat. Geplant waren 700'000, einer pro 4 Einwohner.
Die Leute hier sehen wohl eher selten 2 Auslaender auf Velos und so gruessen und winken uns Viele. Den Weg nach Shkoder muessen wir nicht suchen, er wird uns gewiesen. Ueber eine alte Holzbruecke treten wir in eine neue Welt ein. Im Vergleich zu Shkoder sind alle bisherigen Staedte tot. Spielende Kinder, Verkaeufer, Kaffees, Eselskarren und viele viele Autos. Hier pulsiert das Leben direkt auf der Strasse.
Entgegen unseren Erwartungen entdecken wir bei der Weiterfahrt ein Schild das auf einen Camping verweist. Rund 20 km spaeter stehen wir unglaeubig irgendwo in der Pampa von Albanien. Da gibt es tataechlich einen Camping.
Bei unserer anschliessenden Erkundungstour werden wir erstmals Zeugen der albanischen Gastfreundschaft. Als wir zwei Jungs nach dem Weg auf den naechstgelegenen Huegel fragen, melden sie sich spontan als Bergfuehrer und wir folgen ihnen durch Gebuesch und auf steinigen Wegen nach oben, wo man eine wunderbare Aussicht auf die Ebene hat und wo Hirten noch ihre Ziegen herumtreiben. Zurueck bei ihrem Haus laden uns Edmund und Kristian in ihren "Club" zu einem Getraenk ein. Der Muezzin laesst sich auch an diesem Abend kurz hoeren und von weitem droehnt Balkan-Musik, beides geht jedoch im Gebell der zahlreichen Hunde unter.
Im Vornherein haben wir viel ueber den Strassenzustand in Albanien gehoert. Am folgenden Tag machen wir die Erfahrung am eigenen Leibe. Wir sind mit 30 km/h auf einer 4-spurigen Hauptstrasse mit Fahrradstreifen unterwegs, bis sich diese in ein enges, schlammiges und loechriges Etwas verliert, das nicht mehr als Strasse zu erkennen ist. Tirana erreichen wir dank einheimischer Hilfe trotzdem und lassen uns dann Morgen ueberraschen, was die Hauptstadt zu bieten hat. Weiter gehts erst am Montag, dann aber in die "kalten" Berge Albaniens nach Mazedonien.







Dienstag, 25. Mai 2010

Italien nach Kroatien

Bella Italia
Mittlerweile sind wir in Kroatien angekommen. Nach Lecco machten wir uns auf den Weg in Richtung Verona. Dabei hatten wir einige Probleme die Stadt zu verlassen. Die verwirrende Strassenfuehrung fuehrte dazu, dass wir nach 7 km und einem Abstecher auf die Autobahn wieder am Ausgangspunkt waren. Zudem standen wir nach einer beschaulichen Fahrt auf einem Veloweg ploetzlich im Hochwasser. Der Fluss war uebers Ufer getreten und wir mussten einmal mehr auf eine Hauptstrasse ausweichen.
Dank einer Monsterfahrt am naechsten Tag erreichten wir Verona aber trotzdem wie geplant nach 2 Tagen. Dort traffen wir unseren Gastgeber fuer die naechsten 2 Tage, Avi "Eco-Man" Merzahi. Nach einer wohltuenden Nacht hatten wir Zeit ihn und Verona kennenzulernen. Er ist Tuerke und lebt nun mit seiner Freundin Sara in Verona, wo er studiert, wie man Filme produziert. In einem seiner Dokumentarfilme portraetiert er die Immigranten seines Viertels, waehrend er in einem anderen verkleidet als "Eco-Man" die Konsumhaltung der Bevoelkerung kritiest.
Jener Sonntag war jedoch nicht nur von Gluecksmomenten gepraegt, am Abend mussten wir im Internet Point leider feststellen, dass nicht alle Berner zu Hoechstleistungen faehig sind. Schade YB.
Am naechsten Morgen zeigte uns Sara den schnellsten Weg aus Verona und gab uns einen Uebernachtungstipp. Wir folgten also immer der sich aus der Ebene emporragenden Bergkette und fanden zuobertst auf einem Huegel einen wunderbaren Campingstelle inkl. Sonnenuntergang.
Mit der Motivation zum ersten Mal das Meer zu sehen machten wir uns auf den Weg Richtung Venedig, wo wir uns einen Ruhetag goennten und die schwimmende Stadt erkundeten. Diese war schon zu dieser Jahreszeit mit Touristen ueberfuellt und so amuesierten wir uns ueber die japanischen Reisegruppe und das Katz und Maus-Spiel zwischen Polizei und "Gucci"-Taschenverkaeufer.
Nach dem Ruhetag waren wir wieder fit, um die Fahrt nach Trieste in 2 Tagen unter die Raeder zu nehmen. Dort erfuhren wir ueber couchsurfing.org, dass wir die Nach bei Federico verbringen duerfen. Da wir uns auf eine warme Dusche und ein warmes Bett freuten, nahmen wir auch in Kauf, dass wir die 300 Hoehenmeter, die wir gerade heruntergekommen waren, wieder hinauffuhren. Er nahm uns am Abend dann mit nach Trieste, wo wir spaeter die 5 Amerikaner trafen, die Federico neben uns auch noch beherbergte. Das ausgiebige Fruehstueck staerkte uns fuer die anstehende Fahrt ins Ungewisse.

Slowenien

Mit der Fahrt nach Slowenien verliessen wir zum ersten Mal das uns bekannte Territorium und wagten uns ins Neuland vor. Die Begruessung in Slowenien war dann unvergesslich, aber nicht etwa, weil sich Slowenine besonders von Italien unterschied, sondern weil wir nach einer langen Pause wieder einmal unsere Regenkleider hervorholen durften. Mit dem Ende des Regens kam dann auch schon das Ende von Slowenien und wir wurden daraufhingewiesen, dass wir nun die Europaeische Union verlassen.

Kroatien
Bei Sonnenschein genossen wir die Abfahrt nach Rijeka wo wir uebernachten wollten. Da uns aber die Vorsaison ein Schnippchen schlug und keiner der 4 auf der Karte eingezeichneten Campings geoeffnet oder zu finden war, mussten wir weiterfahren. Nach einer 1-km-langen Brueckenueberquerung zu Fuss und im Halbdunkel, waren wir erleichtert, auf der Insel Krk sogleich einen Camping zu finden.
Als wir dann am naechsten Tag aufwachten sprach uns sogleich Chris mit seiner Tochter an, welcher uns schon am Vorabend aufgefallen war, da vor seinem Zelt auch Fahrraeder standen. Wir erfuhren danach, dass Chris mit seiner Partnerin und seiner 3-jaehrigen Tochter mit dem Fahrrad um die ganze Welt fahren will. Wir waren ueberrascht und staunten ueber den Mut, den sie haben, um ihren Traum zu verwirklichen. Wir fuhren dann am fruehen Nachmittag los, um am Ende der Insel die Faehre zu nehmen, welche uns auf die Insel Rab brachte. Auf der Faehre machten wir sogleich die naechste Fahrradbekanntschaft. Elvira aus Schaffhausen ist ebenfalls in die Tuerkei unterwegs und so teilten wir uns einen Camping und fuhren am folgenden Tag einige Stunde zusammen zur Insel Pag. Waehrend Krk noch von Baeumen ueberwachsen war, sah es in Pag so aus, als wuerde man an der pakistanischen Kueste landen, ueberall nur Stein. Was jedoch gleich blieb, waren die huegeligen Strassenverlaeufe, welche sich spaet Abends in den Beinen bemerkbar machen. Aufgrund der Kargheit der Landschaft war es dann auch nicht einfach einen geschuetzten Schlafplatz zu finden. Wir verbrachten die Nacht hinter Schilf versteckt auf einer Schafswiese. Nun sind wir in Zadar angekommen, von wo aus wir morgen weiter Richtung Sueden ziehen werden, immer der Nase nach. :)

Bilder:


"Ersatzrad" an der Adriakueste


Venedig war eindrucksvoll :)


Uebernachtung auf der Bergkette inkl. Sonnenuntergang zwischen Verona und Venedig


"Eco-Man" Avi aus Verona


Liebesbriefe in Verona an Julia (Ob es ihm auch Glueck bringt?)


Hochwasser in Lecco


Steile Aufstiege in Kroatien


"Abkuerzung" in Zadar


Warten auf die Faehre nach Rab


Federico und die Amerikaner in Trieste

Donnerstag, 13. Mai 2010

Already Six Days on the Road

Hello Friends

We're now already six days away from home and it's nice. The Weather could be better of course (there was no day without rain until today)but we like it :). So what happened? A lot. The first day we drove to Kandersteg to take the train through the tunnel at Goppenstein. On the way up to Kandersteg we realised how heavy our bikes really are ;). On the way down to Gampel I had a accident with my bike and got some blessures and a broken wheel. So we had to stay till tuesday morning in the Wallis (every bike shop was closed on Monday).
on Tuesday we went up to the Simplon by sunshine and we drove down the mountain by rain, which was not really nice. Then we arrived in Domodossola by rain so we got a room there. The next Morning we left early to go to Varese, where we had the intention of getting a couch from a couchsurfer. But we had no luck so we had to stay out in the nowhere with our tent just hoping we don't get wet. We got wet of course. Really wet. So it wasn't a nice morning but we drove further to Lecco where we had a couch at Andrea (Thanks it was really nice :))He showed us the city and we had the chance of getting some special kind of ice cream (without cream). So now we have planed to go further to Bergamo/Brescia and to stay there a night and hopping for better weather.


Cheers

Pictures: