Sonntag, 1. August 2010

Bulgarien und Rumaenien
Seit wir uns in Bukarest das letzte Mal gemeldet haben, ist vieles geschehen und da wir euch dies nicht vorenthalten wollen, wir der Blog mal wieder upgedatet.
Als wir uns in Bukarest von Taro und Gera verabschiedet hatten, fuhren wir am frühen Nachmittag los Richtung Ruse, wo wir wiederum die Grenze nach Bulgarien überqueren wollten. Die 2700 Meter lange Brücke ist die einzige, welche zwischen den beiden neuen EU-Staaten über die Donau führt. Wieder in Bulgarien angekommen erwartete uns ein Sommergewitter, welches dann aber auch schon bald vorbei war und so suchten wir uns in einem Waeldchen einen Platz zum naechtigen. Was wir damals noch nicht wussten, ist, dass die Lichtung nebenan eine Art Liebesnest für Paerchen mit zu wenig Privatsspaehre ist und so packten wir unsere Sachen bald wieder ein, da wir doch an einer ungestörten Nacht interessiert waren. Die Motivation am naechsten Morgen weiterzufahren war nicht gerade gross. Da Patrick gewisse Probleme mit dem Magen hatte, kamen wir nicht gut vorwaerts und als das eben eingenommene Zmittag zur Freude des streundenden Hundes, welcher nun endlich seinen Teil Melone kriegte, wieder den Weg nach oben suchte, beschlossen wir in der naechsten Stadt eine Unterkunft zu nehmen. Da wir aber mitten in der bulgarischen Pampa waren, war dies schwieriger und so quaelte sich Patrick noch 40 Kilometer weiter, waehrend Matthias ihn vergeblich mit der Schöhnheit der Landschaft (war wirklich genial) aufzumuntern versuchte. In der naechsten Stadt (Baja) angekommen, fanden wir zwar schnell ein Motel, welches allerdings ziemlich teuer und haesslich war. Als wir schon aufgeben wollten, fanden wir per Zufall ein kleines Hotel, welches von einem alten bulgarischen Paerchen betrieben wurde, jedoch keine Gaeste hatte, da es irgendwo in einem Wohnquartier war. Und obwohl Matthias weder Bulgarisch geschweige dann kyrillisch konnte und die zwei wohl noch nie einen Auslaender aus dem Westen gesehen hatten, gelang es uns den Preis noch um die Haelfte zu reduzieren und so verbrachten wir die Nacht in einem angenehm klimatisierten Raum.
Da es Patrick dann besser ging fuhren wir am naechsten Tag weiter richtung Pleven, wozu wir wiedermal auf einer Strasse fahren mussten, auf welcher Fahrraeder verboten waren. Da dieses Verbot wohl eher für all die Bauern mit ihren noch aus kommunistischen Zeiten stammenden Fahrraeder galt und mangels Alternativen, nahmen wir dennoch diese Strasse und als wir dann an zwei freundlich grüssenden Verkehrspolizisten vorbei fuhren, war uns klar, dass diese Auslegeung des Verbotes so in Ordnung ging. Dennoch waren wir froh, als wir wieder auf eine unbefahrenen Nebenstrasse fahren konnten und stellten unser Zelt neben einem Weizenfeld auf. Am naechsten Morgen erreichten wir Pleven, eine schöhne Stadt in der Donauebene, wo wir unsere Einkaeufe machten, und dann wieder auf Landstrassen weiterfuhren. Vielleicht muss hier noch kurz gesagt werden, dass das Fahren auf Nebenstrassen auch seine Tücken hat. Da diese Strassen sonst nur von Einheimischen benutzt werden, sind sie sozusagen nie oder auf jeden Fall nich auf lateinisch beschildert und so müssen wir ziemlich oft das halbe Dorf zusammentrommeln, damit uns jemand sagen kann, welche Strasse wir nehmen müssen. Verstehen, weswegen wir nicht mit dem Auto unterwegs sind, kann übrigens niemand so richtig. Das Bild der reichen Schweizer geht somit ziemlich oft baden, Sorry dafür.
Bald erreichten wir dann Montana, wo wir wiedermal nicht wussten, wo wir weiterfahren mussten und nach ein paar mal wenden, fanden wir dann einen Weg neben einem Stausee durch, der allerdings gescholssen war. Man überzeugte uns dennoch einfach hochzufahren. Oben angekommen sahen wir dann einen grossen Dam aus Schutt, welcher verhindern sollte, dass man die Strasse weiterfaehrt. Doch mit dem Fahrrad war es kein Problem daran vorbei zu kommen und so hatten wir die naechsten Kilometer die ganze Strasse für uns. Diese Strasse führte uns übrigens wieder ein bisschen in die Berge richtung Belogradchik, einem wunderschöhnen Staedchen, welches für seine Felsformationen berühmt ist. Dort kamen wir dann am naechsten Tag auch an und schauten uns das wirklich schöhne Stadtchen an und genossen am Abend die Bulgarische Küche (Anmerkung der Red. Für Vegetarier ungeeignet) in einem Restaurant. Da wir nun wussten, dass uns in Belgrad ein Couchsurfer erwartete, machten wir uns auf den Weg und fuhren wieder alles runter bis an die Donau, wo wir die Faerhe nach Rumaenien nehmen wollten. Als wir dort ankamen, staunten wir nicht schlecht. Ein deutsches Parchen, welches 2 Stunden vor uns Belogradchik mit dem Auto verlassen hatte, wartete immer noch auf die Faehre. Der Tickerverkaeufer konnte uns auch nicht weiterhelfen und meinte nur: "Nun ist sie noch in Rumaenien, wenn sie zurück kommt, dann fahren wir sofort los." Das geschah dann ca eine Stunde spaeter und so war es schon bald Zeit das Zelt in Rumanien aufzuschlagen, was jedoch gar nicht einfach war, da es dort ziemlich dicht besiedelt ist. Wir fanden dann allerdings ein Waeldchen, wo wir ungestört die Nacht verbringen konnten. Am folgenden Mittag kamen wir dan in Drobeta-Turnu-Severinan, wo wir schon wieder über die Donau gingen und die EU wieder verliessen

Serbien
Die ersten Eindrücke von Serbien waren weniger erfreulich. Neben doch eher strickten Grenzkontrollen, machte uns ein Schildchen am Zollhaeuschen nervös, auf welchem Stand, dass man sich 24 Stunden nach der Ankunft in Serbien bei der naechsten Polizeistation mit Angabe der Adresse vom Ort, an welchem man übernachtet, melden muss. Auch der angedrote Bussbetrag bei Missachtung von ca. 250 Franken erleichterte uns nicht gerade, da uns bewusst war, dass wir das unmöglich machen können, denn ich glaube kaum, dass die Polizei eine Adresse wie zum Beispiel Erstes Zelt beim 13ten Baum im 5ten Waeldchen gutheissen würden. Naja Egal so fuhren wir weiter und hofften auf nich allzu strenge Kontrollen bei der Ausreise. Wenig spaeter trafen wir dann ein junges Hollaendisches Paar, welche auf dem Weg richtung Indien sind. Es tat gut mal wieder mit anderen Fahrradfahrer zu sprechen und als wir ihnen unsere Bulgarienkarte geschenkt hatten, waren sie überglücklich.
Die naechsten Eindrücke von Serbien waren allesamt super. So fuhren wir nun einem wunderschöhnen Abschnitt der Donau entlang, wo diese teilweise nur noch 100 Meter breit, aber bis zu 80 Meter tief war und links und rechts von massiven Felswaenden begrenzt wurde. Als wir dann am naechsten Tag eine Pause an einem der vielen Rastplaetzen neben einer Familie aus Rumaenien machten, wurden wir wieder einmal überrascht. Die Familie schenkte uns Früchte und Süssigkeiten. Der Umfang ihrer Grosszügigkeit wurde nur dadurch beschraenkt, dass wir nicht mehr unendlich Platz in unseren Taschen hatten. Nach einem kurzen Gespraech mit dem Sohn, der als einziger Englisch konnte, fuhren wir dann weiter, um am folgenden Tag gerade die naechste Überraschung zu erleben. Als wir unsere Mittagspause vor einem alten Hüttechen beendet hatten, kamen zwei dort wohnenden Fischer, welche uns zu sich auf die Terasse einluden. Obwohl wir niemals gedacht hatten, dass in diesem Haus noch jemand wohnte, trauten wir uns über den wackligen Holzsteg und setzen uns auf die Terasse. Obwohl keiner der beiden Englisch sprach, unterhielten wir eine gewisse Zeit mit ihnen, bis der eine uns aufforderte mitzukommen. So folgten wir ihm und er zeigte uns sein Fahrrad und gab uns zu verstehen, dass er uns den kürzesten Weg nach Belgrad zeigen werde. So fuhren wir mit ihm gemühtlich über einen Pfad und wir zweifelten mehr als einmal, ob wir das grosse Belgrad so finden werden. Als wir dann über eine Gasleitung einen Fluss überqueren mussten waren wir nicht mehr so optimistisch, schnell wieder auf Zivilisation zu stossen. Jedoch kamen wir bald wieder auf eine Hauptstrasse und hatten tatsaechlich eine kleine Abkürzung genommen. Wir verabschiedten uns noch von ihm und fuhren weiter Richtung Smederov, wo wir das Znacht einkauften und nach einem doch eher langen Gespraech mit einem französischen Serben ein Plaetzchen zum Schlafen suchen wollten. Dies war allerdings gar nicht einfach, weil die Gegend extrem dicht besiedelt war und es fast keien flachen Stellen gab. Als wir dann endlich einen einigermassen guten Platz gefunden hatten, geschah wiedermal ein kleines Unglück aus dem Benzinkocher tratt unbemerkt ein bisschen Benzin aus und als Matthias den Kocher anzünden wollte, stand plötzlich die ganze Wiese in Flammen, da wir jedoch immer eine Wasserflasche zum Löschen bereit haben, hatten wir das Feuer schnell gelöscht, waren allerdings auf 180. Für uns war klar, dass wir nich hier übernachten wollten und so fragten wir unseren Host, ob wir schon heute kommen konnten. Super, wie Bosko ist, war es für ihn kein Problem und so machten wir uns auf den Weg die verbliebenen 45 Kilometer bis nach Blegrad unter die Raeder zu nehmen. Zum Glück wussten unsere Eltern nichts davon, denn die Sorgen, die ihr euch angesichts der Dunkelheit, der streunenden Hunden und der zu dicht befahrenen Strassen gemacht haettet, waeren nicht gesund gewesen. Als wir dann um 22:30 ohne grössere Probleme den Belgrader Hauptbahnhof fanden und die letzte Luft gerade dem Schlauch von Matthias entwich, war uns klar, das gerade einer der anstregensten Tage zu ende geangen war, denn Bosko nahm uns und die Fahrraeder mit dem Auto zu sich, wo wir in einer eigenen Wohnung übernachten konnten.
Die Zeit in Belgrad ging dann ziemlich schnell vorbei. Wir schauten mit Bosko die Stadt an, schrieben Karten, kauften gewisse Dinge ein und genossen am Abend das wirklich gute Belgrader Nachtleben. Als wir uns dann am naechsten Tag von Bosko verabschiedeten, blies uns ein rauer Wind entgegen. Das Wetter hatte umgeschlagen und schon bald fuhren wir gegen viel Wind und Regen an und fanden uns nach nur wenigen Kilometer in einem Cafe wieder, wo wir warteten, bis sich das Wetter besserte, was allerdings nicht geschah und so fuhren wir nicht mehr lange und stellten unser Zelt nicht weit von Belgrad entfernt auf und hofften auf eine trockene Nacht. Die Nacht war trocken und der Morgen einigermassen fruendlich. Und so erreichten wir schon bald den Fruska-Gora-Nationalpark ein wunderschöhner Hügelzug, an welchem sich 18 Klöster befinden. Vor einem dieser Klöster stiessen wir auf die 5000 Kilometer an, welche wir bis zu diesem Zeitpunkt zurück gelgegt hatten an. Im naechsten Dörfchen verfuhren wir uns mal wieder und standen dann plötzlich vor einer Schlammstrasse, welche in einen dichten Wald führte. In dieser aussichtslosen Situation kam die Hilfe in Form einer englischsprechenden Serbin, welche uns einen Weg zurück auf die Hauptstrasse zeigte. Diese ging nun steil nach oben und schon bald waren wir zuoberst auf dem Berg und genossen die Aussicht. Nach der Abfahrt trafen wir in Novi Sad, einer sehr schöhnen Stadt mir gigantischen Kirchen, wie sie übrigens oft in Serbien zu sehen sind, ein. Dort nahmen wir ein Hostel und konnten mal wieder die Mails checken und besichtigten am Abend die Stadt. Da Serbien bald schon zu Ende war, hatten wir am naechsten Abend widerum nicht viel Geld in der Tasche, als wir in einem kleinen Dorft nahe der Grenze ein Schild mit der Aufschrifft für 10 Euro Zimmer sahen. Mit ein bisschen Verhandlugsgeschick konnten wir den Preis auf den gerade verbliebenden Betrag senken und so verbrachten wir die Nacht in einem super Zimmer mit deutschem Tv-Sender. Nach dieser Nacht fuhren wir motiviert in die Grenzstadt Subotica, wo wir per Zufall eine Schweizerin trafen, welche hier in der Ferien war. Als wir uns dann der serbisch-ungarischen Grenze naeherten, wurde uns bewusst, dass da noch was war. Naehmlich die Registration, welche wir nie gemachte haben. Und so war das Gefühl an der Greze doch eher unangenehm als der Zöllner die Paesse sehen wollte. Ausser dem Bart von Patrick, welcher auf dem Passfoto noch nicht so ausgepraegt ist, hatte der Mann dann allerdings nichts zu bemaenglen und wir waren froh, dass wir uns den ganzen administrativen Aufwand erspart hatten.

Ungarn
In Ungarn angekommen begrüsste und mal wieder Gegenwind und Regen. Der Regen war dann im Gegensatz zum Gegenwind schnell vorbei und so fanden wir ein Plaetzchen im Wald, wo wir unser Zelt aufschlugen und gespannt auf die Resultate von YB in der Championsleague-Quali warteten. Dass der Regen in dieser Nacht zurückkehrte, hatte den Vorteil, dass uns am naechsten Tag die Sonne begrüsste und wir mit RÜCKENwind schnell richtung Budapest vorankamen. Dass Ungarn wieder westlicher ist, merkt man dann schon an Kleinigketien. So hupen die Autos seltener. Wenn sie allerdings mal hupen, gibt es meist eine riesen Szene. Und auch die liebgemeinten Anfeuerungshupversuche, wie wir sie vor allem im westlichen Balkan erleben durften, sind sletener geworden.
Nach zwei mehr oder weniger ereignislosen Tagen erreichten wir dann Budapest, wo wir wieder um bei einem Host übernachten konnten. Wir trafen auf Peter und seine 6-köpfige Familie, welche uns wunderbar beherbergte. Am ersten Tag in Budapest kauften wir Strassenkarten für die naechsten Tage ein und besichtigten die Sehenswürdigkeiten. Am Abend gingen wir noch ans Fussballspiel des MTK Budapest, welcher vor ca. 1500 Zuschauer 4-2 gewannn und wurden uns bewusst, dass in Ungarn Fusball nicht umbedingt der Nationalsport ist. Am naechsten Tag beschlossen wir uns mal wieder waszu gönnen und da ja auch noch unser Nationalfeiertag war, bruchten wir im Hilton Hotel, bis wir nicht mehr laufen konnten.
Nun ist auch schon der letzte Abend in Budpest angebrochen und wir werden Morgen richtung Banska Bystrica weiterfahren, um Ende Woche Krakau (Polen) zu erreichen, von wo aus wir über Brünn (Tschechien) richtung Wien fahren werden. Nach Wien werden wir am Wochenende vom 21. Agust ans Frequency-Festival gehen und danach zügig nach Hause zu fahren.

Fotos

Budapest


Pavi auf dem Damm


Fruska Gora


Bosko unser Host in Belgrad








Budapest und Pavi


Schleichweg nac Belgrad


Pavi vor der Schlucht


Belogradchik


Kyrillisch ist anders :)


Strassensperre in Bulgarien

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen